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Veränderungsdynamik - memecon

Das Bild zeigt die idealisierte Welle der Veränderung, die auf Menschen zurollt.

Veränderungsdynamik

Veränderungsdynamik beschreibt die Formen von Veränderungen, die sich über einen bestimmten Zeitraum ergeben. Die absolute Größe der Veränderung wird subjektiv unterschiedlich wahrgenommen. Bei der Veränderungsdynamik liegt der Schwerpunkt deshalb auf den graduellen Unterschieden. Entscheidend sind die vier idealtypischen Dynamikbereiche, die von der Ermittlung des Ausgangszustandes über die Bewahrung des aktuellen Zustandes und die kontinuierliche Verbesserung bis zur radikalen Veränderung reichen. Der bewusste Umgang mit Veränderungsdynamik hilft im Changemanagement (z.B. Kaizen, Business Process Reengineering) und im Systems Engineering (z.B. Vernetztes Denken, Komplexitätsmanagement) den zu überwindenden Veränderungsgrad für alle Beteiligten zu erkennen, um daraus wirkungsvolle Vorgehensweisen abzuleiten.
Die Graphik symbolisiert von links nach rechts vier Arten der Dynamik: Erkenntnis (ein Trichter), Balance (eine Wellenlinie), Verbesserung (leicht steigende Strichlinie) und Wandel (eine große Stufe). <br />©memephoto
  • Erkenntnis
    In der ersten Stufe, der Erkenntnis, wird der aktuelle Zustand bewusst gemacht und beschrieben. Damit wird die Grundlage für das weitere Vorgehen, die Stabilisierung oder Veränderung, definiert. Die Beschreibung der Ausgangssituation schafft die Basis, die Grundlinie, für alle Veränderungsaktivitäten.
  • Balance
    In der zweiten Stufe, der Balance, wird der aktuelle Zustand bewahrt, indem Veränderungen durch gezielte Korrektur unterdrückt werden. Dies erfordert die Entscheidung, die ermittelte Grundlinie beizubehalten. Bei Abweichungen wird dann entsprechend gegengesteuert. Beispiel ist der Heizthermostat, der die gewünschte Raumtemperatur hält.
  • Verbesserung
    Ab der dritten Stufe, der Verbesserung oder Veränderung erster Ordnung, finden erste kleine Veränderungen statt. Diese können über einen langen Zeitraum zu großen Veränderungen führen, die positiv oder negativ sein können. Dabei werden die Rahmenbedingungen und Funktionen beibehalten. Verbesserungen ergeben sich aus der Vermeidung von Problemen und der Optimierung der bestehenden Praxis. Beispiel ist die regelmäßige Wartung von Flugzeugen und Softwareprogrammen.
  • Wandel
    In der letzten Stufe der Veränderungsdynamik, dem Wandel oder der Veränderung zweiter Ordnung, finden radikale Veränderungen statt, bei denen bisherige Elemente abgeschafft werden. Bei diesem Wandel fallen Handlungen, Leistungen oder Organisationen weg. Dies bedeutet, dass sie entweder nicht mehr getan werden oder manchmal durch alternative, innovative Ansätze ersetzt werden. Damit führt Wandel zur Beendigung von Systemen oder zumindest von Teilsystemen, bei denen alle dazugehörigen Teile verschwinden oder für neue Systeme genutzt werden. Beispiel ist der Wandel im Bereich der Mobilität – vom Pferdestall zur Tankstelle.
Man sollte Veränderungen erst dann auf den Weg bringen, wenn man sich den aktuellen Stand bewusst gemacht hat, da dies großen Einfluss auf die Maßnahmen und die Akzeptanz der Beteiligten hat.

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